Blog

Yin & Yang – Yoga

Eine klassische Hatha Yoga-Stunde beinhaltet sowohl Yin, wie auch Yang Elemente. Hatha steht, wie auch Yin-Yang, für das Ganze an sich, wie auch für seine (Gegen-) Teile. “Ha” bedeutet Sonne (= Yang) und “Tha” Mond (=Yin) – das Konzept der Polarität. Das erklärte Ziel, ob im Yoga, in der Traditionellen Medizin oder im Ursprung des Yin-Yang, dem Taoismus (Daoismus), ist das Finden der Balance zwischen den Gegensätzen.  Hatha Yoga – wobei “Hatha” auch interpretiert wird mit Kraft, Gewalt, Hartnäckigkeit  – ist ein Übungsweg, um mittels Körperhaltungen, Atemübungen und Meditation eine Harmonisierung der in uns wirkenden Kräfte und Energien zu erreichen. Gesundsein bedeutet nicht allein die Abwesenheit von Krankheit, sondern auch eine ideale Balance, der sich stetig wandelnden Gegensätze in Körper, Geist und Seele.

Yin Yoga und Yang Yoga sind einfach gesagt zwei Arten Hatha Yoga zu praktizieren. Als der Yoga in den Westen kam, war er beides, Yin wie Yang, also Hatha im eigentlichen Sinne. Die Asana (Körperhaltung) wurde eingenommen (Yang) und darin atmend verharrt (Yin). Nach dem Verlassen der Stellung wurde nachgespürt (Yin). Für die westliche Kultur, in ihrem Naturell eher Yang-orientiert, war das sehr anspruchsvoll. Eine Position 10-15 sogar 20 Atemzüge lang zu halten, ist körperlich wie geistig eine enorme Herausforderung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass zu dieser Zeit primär “Ältere” Yoga praktiziert haben. Wenn es um Yoga ging, dachte ich an Wollsocken, Schlapperhosen und Schafwollmatten. Dann kamen der Power Yoga, Vinyasa Flow und andere dynamische Übungsstile und die Art der Yogapraxis veränderte sich maßgeblich. Immer mehr, auch junge Menschen, interessierten sich für einen Kurs und der Fokus war nun mehr Yang-orientiert. Kraft, Ausdauer, Dynamik – und damit leider auch Ehrgeiz – prägten die Yogastunde. “Höher, schneller, weiter” schien (und scheint noch) oft die Devise. Verletzungen blieben nicht aus, war doch der Anspruch an sich selbst sehr hoch, ungeachtet dessen, dass der Weg das Ziel ist.

Nun ca. 15 Jahre später, findet ein Umdenken statt. Nicht zuletzt durch die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um die Faszie . Man besinnt sich wieder auf eine traditionelle Art der Praxis und baut dabei auf den Erfahrungen der letzten Übungsjahre auf. Der Yoga ist, wie alles im Universum, einem ständigen Wandel unterworfen. Wir tun gut daran, mit dem Wandel zu sein. Eine Yang-Praxis schenkt uns Kraft, Biss und Ausdauer in fordernden Lebensphasen, vor allem, wenn wir selbst zuviel Yin-Anteil in uns spüren. Doch wenn der Alltag ein typisch westlicher ist – mit Terminen, Arbeit, Verpflichtungen und und und – empfiehlt es sich keinen Ausgleich in der Freizeit zu suchen, der noch zusätzlich für Adrenalin, einen hohen Puls und Spannung in den Muskeln sorgt.

“Yin & Yang”-Yoga ist ein neues Kursformat in unserem Freitagsangebot . Mit dem Wissen, dass es oft etwas (mehr) Yang braucht, um ein Yin möglich zu machen, erwartet Dich eine 90-minütige Praxis, die Dich (nicht allzu sehr) kraftvoll fordert und darin unterstützen soll, Dein Yin aufleben zu lassen.

Wir freuen uns auf Dein Dabei-SEIN!
☮ Namasté, René & Constanze ღ

Weitere Hintergründe zu Yin und Yang findest Du hier  >>>

(1. Erscheinen des Beitrags: August 2016)

Auch interessant

Ihr Kommentar