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Wir öffnen NICHT!

Unsere Yogaschule ist mittlerweile seit vier Monaten geschlossen.
Noch bevor wir nach den regulären Betriebsferien den Kursbetrieb wieder aufnehmen konnten, kam der Lockdown. Niemand, auch nicht wir, konnten die Länge der folgende Zwangspause planen, schon gar nicht kalkulieren.

Mit der Aussicht erst Mitte Juni wieder zu öffnen, kam nun diese Woche plötzlich die Nachricht, dass diverse Studios wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen. Viele von Euch haben sich schon in Vorfreude an uns gewandt und ich bin mir nicht sicher, ob euch die “Gegenleistung” dafür bewusst ist. Im Yoga geht es um Bewusstsein – aktuell nicht mehr nur bei jedem Einzelnen, sondern weltweit.

Leider kann ich die Freude der Sportministerin Stefanie Drese nicht teilen.
Zitat: „Heute ist ein guter Tag für den Sport in Mecklenburg-Vorpommern. Wir kehren auch im Breiten- und Freizeitsport sowie bei den sportnahen Angeboten ein beträchtliches Stück zur Normalität zurück. Das ist wichtig für die Gesundheit der Menschen und das gesellschaftliche Leben.“
Mir ist die Normalität zu der wir z u r ü c k kehren, gerade nicht geläufig…

Satya und Ahimsa sind zwei wichtige Gebote im Yoga. Wahrheit und Gewaltlosigkeit. Das, was schrittweise unter dem Titel “Lockerung” als Übergang nach den C.-Maßnahmen zu finden ist, sind weitere Maßnahmen, Auflagen und Beschränkungen. Um überhaupt wieder öffnen zu können, braucht es diesbezüglich ein “einrichtungsbezogenes Sicherheits- und Hygiene-Konzept” sowie entsprechene Nachweise für dessen Umsetzung. Die Verantwortung wie auch die Kosten dafür trägt natürlich der Betreiber.

Der Mund- und Nasenschutz ist mittlerweile seit vier Wochen eine Pflicht. (Manche tragen diesen sogar schon länger!) Die erhebliche Gesundheitsgefährung die damit einher geht, ist in ihrem Ausmaß nur erahnbar. In ihrer gestrigen Ansprache anläßlich des 71. Jahrestages des Grundgesetzes, hat die Bundeskanzlerin mit Stolz verkündet, dass dank aller eingeführten Hygiene- & Schutzmaßnahmen, unser Gesundheitssystem erfolgreich geschützt werden konnte. Damit das auch zukünftig gelingt, müssen die Maskenpflicht wie auch alle anderen Auflagen weiter erhalten bleiben.
Jeder kann für sich selbst erkennen, wer oder was hier im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Der Mensch, ist es aus meiner Sicht, definitiv nicht.

Ich folge meiner Wahrheit – nichts anderes unterrichte ich auch, und werde unter diesen Umständen keine Kurse geben. Wer schon über den Tag verpflichtet ist den Hygienemaßnahmen zu folgen, sollte nicht auch noch in seiner privaten Zeit, durch Stoff oder Papier atmen müssen. Meine Seminare derzeit unter diesen Bedingungen durchzuführen, fordet viel meiner Energie und Kraft.

Ich sehe mich nicht in der Lage, mit Öffnung der Yogaschule, jeden Einzelnen anamnestisch im Hinblick auf C. zu befragen und “Risikomenschen” den Zutritt zu verweigern.

Zwecks Nachverfolgung (Infektionskette) sind wir verpflichtet, die persönlichen Daten der Anwesenden aufzunehmen.

Zur Einhaltung der Abstandsregeln, müssen jedem Teilnehmer 10 qm zugesichert sein. Das minimiert beträchlicht die Zahl derer, die am Kurs teilnehmen dürfen. Abgesehen von der Wirschaftlichkeit, wer soll ausgeschlossen werden?
Idelaerweise, soll die Gruppe immer gleich bleiben. Sprich: OFFENEN Stunden mit wechselnden TN sind nicht angeraten.

Fahrgemeinschaften sollen vermieden werden.

etc pp

… …

Yoga steht auch für Verbindung, Einheit und Ganzheitlichkeit sowie Freiheit.
Den Raum dies zu erfahren oder auch sich darin zu üben, kann ich unter diesen Bedingungen nicht gewährleisten.

Danke für Dein Verständnis.

Namasté von Herzen,

Constanze

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Links zum Schauen & Lesen:

Pressemitteilung der Landesregierung >>>

Dokumentation Arte 2009 “Profiteure der Angst” >>>

Interview mit dem Facharzt für Innere Medizin in Rostock, Doz. Dr. sc. med. Bodo Kuklinski >>>
(Umweltmediziner und Autor des Buches “Mitochondrien: Symptome, Diagnose und Therapie”)

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